So, liebe Mäusegesichter. An diesem grauen, kalten Novembertag nehme ich euch mit zu Ini Neumann. In ihre maulwurffarbene, gemütliche Höhle mit dem honigfarbenen, geölten Holzparkett und Deko-Accessoires, die von den Farben des Sommers und der Wärme seiner Sonnenstrahlen erzählen.
So wie Leo Lionnis Buch „Frederick“ ein bezauberndes Gleichnis für den Sieg der Kunst über das platte Leben ist, zeigt Ini’s Wohnung, dass es sich lohnt, im Leben an seine Träume zu glauben und seine Talente zu entfalten. Und, dass Stil sich mit Geld allein nicht kaufen lässt.
Mit unserer Fotografin Alexandra Klever habe ich Ini besucht und zum Interview getroffen.
Man findet in deiner Wohnung fast nichts, was man mit Geld (nach-)kaufen kann. Hast du dir das zum Prinzip gemacht?
Nein, eigentlich nicht. Ich sammle einfach gerne. Über die Jahre sind da ein paar schöne Dinge zusammengekommen. Manchmal habe ich etwas im Kopf, dass ich unbedingt haben möchte und dann suche ich einfach solange bis ich es finde. Viele Sachen passieren aber auch zufällig oder wurden mir geschenkt.
Wie würdest du deinen Stil beschreiben und woher kommen die Einflüsse?
Das ist immer eine schwierige Frage. Ich mag hochwertige und natürliche Materialien und Farben als Akzente. Die Grundtöne sind eher dunkel und leise, ich steh aber auch total auf knallige Farben oder Pastelltöne. Ich mag es wenn es etwas öko aussieht, steh aber auch auf ganz klare und graphische Sachen. Irgendwas dazwischen wahrscheinlich? 
Wir fragen uns ja immer, was beim Einrichten als nächstes kommt. Welche kulturellen Einflüsse, Texturen, Stilrichtungen. Hast du schon eine Antwort?
Es geht um Kontraste. Vor allem bei Materialien. Natürlichkeit ist wichtig. Mehr Handwerk und weg von der Industrie, Möbel mit einer Geschichte. Ob das jetzt ein Urlaubsmitbringsel ist oder man einen kleinen Shop auf Instagram entdeckt und anschreibt und persönlichen Kontakt aufbaut. Stilistisch ist gerade ja Art Deco wieder total am Start. Das geht gerade erst los… da wird sicher noch eine Menge passieren.
Durch unsere enge Zusammenarbeit* und jahrelange Freundschaft hast du viele Produkte von LYS Vintage. Welche fünf Webshops würdest du meinen Kunden außerdem empfehlen?
https://www.analoguelife.com/en -> unfassbar schöne Produkte und sehr gut kuratiertes Sortiment
http://www.oldfaithfulshop.com/ -> viele schöne Klassiker
http://www.theorganicsheep.com -> ich liebe Schaffelle
https://www.skagerak.dk/ -> schlicht skandinavisch
https://mrlarkin.net -> großartiger Online-Shop für Klamotten
*Ini Neumann arbeitet als freiberufliche Grafik Designerin und Illustratorin für verschiedene Agenturen und Magazine. In 2016 gründete sie mit ihrem Freund das Label WE ARE STUDIO STUDIO, unter dem Keramik und Möbeldesign mit einem hohen technischen Standard entwickelt wird. Ini ist langjährige Freundin von LYS Vintage und verantwortet unser grafisches Erscheinungsbild.

Wände und Decke im Flur tragen die Farbe Hague Blue von Farrow&Ball.

Die Illustrationen in Vintage Rahmen stammen von befreundeten Künstlern, hier Ralf Nietmann.

Das dänische 1960er Sideboard war ein Auktionsfund. Versuche Lauritz.com für ähnliche.


Das Hackney Sofa vom Londoner Designer Sebastian Wrong für HAY ist mit royalblauem Samt „Hero“ von Kvadrat bezogen. Kontaktiere LYS Vintage für weitere Informationen und Preis.


Der Couchtisch ist erstes gemeinsames „Baby“ von Ini und ihrem Freund Torben für das Label WE ARE STUDIO STUDIO. Die Keramiken kannst du bereits jetzt bei LYS Vintage (nur Ladengeschäft) und Human Empire kaufen. Die Messing-Kerzenständer sind von Skultuna.


Welchen Erfolg der dänische Designer Kay Bojesen schon in den 1960er Jahren mit seinen Holzspielzeugen hatte, zeigt diese Kopie aus der Zeit. Der Original Holzaffe ist seit einigen Jahren wieder in Produktion.

Blick vom Wohnzimmer ins benachbarte Esszimmer. Die Wand trägt die Farbe Mid Lead Colour von Little Greene. Die Bonbonniere aus Glas ist von Lyngby aus Dänemark.

Schöne DIY Idee: Übertopf mit schwarzer Abtönfarbe anmalen und weiß verzieren.

Ini’s Illustrationen sind in dem Vintage Planschrank knickfrei verstaut.


Der neonfarbene Wandbehang ist von der spanischen Künstlerin Judit Just.

In der Küche eine Sammlung von Art Deco über die 1970er bis heute: in einem String Regal.
Fotocredit: Alexandra Clever