Wir sind zurück aus Stockholm! Aus fünf Tagen findet ihr hier eine Zusammenfassung für einen perfekten Tag bei Sonnenschein.
Gehen wir also erst einmal vom Idealfall aus: Stockholm bei Sonne. Die Farben der prächtigen Fassaden strahlen, die Straßen sind angenehm locker bevölkert. Nachts hat es geregnet, jetzt ist der Himmel blau und es riecht sauber und frisch. Es herrscht die anregende Atmosphäre einer Großstadt – gleichzeitig das relaxte Gefühl von „Wir-haben-Ferien!“
9:00 Uhr
Wir wachen im Stockbett einer Gefängniszelle auf. In der Bettschublade neben mir: unser Sohn, ein fast vierjähriger Testosteron-Strotz, dessen Interesse ausschließlich archaischem Kräftemessen, Abenteuern und handfesten Aktivitäten gilt. Auf seinem Arm: gefährliche Gefängnis-Rubbel-Tattoos, die sich stilecht ins Interiör fügen.
Ihm zuliebe sind wir im ehemaligen Knast Langholmen abgestiegen, der auf der gleichnamigen kleinen Insel im Zentrum Stockholms liegt. Unser Sohn ist begeistert.
10:00 Uhr
Schräg gegenüber vom Haupteingang, einen kleinen Hügel hinunter befindet sich eine Badestelle, wo sich der Neandertaler abkühlen kann. Wir breiten unsere Decken aus und holen uns einen Snack im Bauerngarten-Café vom Bellman-Museum.
11:00 Uhr
Wir schwingen uns auf unsere Leihräder und fahren rüber nach Södermalm. Was man auf der Karte nicht sieht: Söder ist in Wirklichkeit ein Berg, den man mit einem Fahrrad ohne Gangschaltung nur mühsam erzwingt. Die schönste und entspannteste Strecke zu unserem nächsten Ziel führt deshalb rechts am Wasser lang. Wir kommen an weiteren frisch mit feinkörnigem Sand aufgeschütteten Badestellen vorbei, neue Holzstege ragen ins glitzernde Blau, links schmiegen sich die bunten Holzhäuser der Gartenkolonie Tantolunden an den Hang. Wo waren wir nochmal?
Einige Minuten später sind wir zurück in der Zivilisation: Am besten erst nach der Götgatan hochfahren ins Viertel „SoFo“ (South of Folkungagatan). Die Legende geht, dass sich drei pappaledige = Väter in Elternzeit diesen Begriff in Anlehnung an SoHo in New York ausgedacht hätten, um diesen Teil von Södermalm bekannter zu machen. Zentrum des Viertels ist der Nytorget-Platz und hier steigen wir ab. Nach dem Motto „kurze Beine, kurze Wege“ liegen hier alle schönen Dinge in nächster Nähe.
12:00 Uhr
Pünktlich um 12 kehren wir wie ein echter Local im Nytorget Deli zum Mittagessen ein und machen es uns auf der Terrasse gegenüber vom Spielplatz gemütlich. Dieser Ort ist sowas wie das Dean&Deluca Stockholms: Café, Restaurant und Lebensmittelgeschäft in einem. Der Einrichtungsstil liegt zwischen Markthalle und Diner mit Details in Beton, gelb lackiertem Stahl und den vielen bunten Farben der Kräuter, Gemüsesorten und feinen Delikatessen in schön gestalteter Verpackung. Auf angenehme Weise geht es hier sehr rummelig zu und doch bekommt man immer schnell einen Platz.
13:00 Uhr
An dieser Stelle könnte man sich unauffällig aus dem Staub machen und die nächste Nachbarschaft erkunden mit ihren Vintage-Shops und kleinen, unabhängigen Turnschuh- und Klamottenläden. Der Rest der Familie isst sein Eis auf dem großen Spielplatz in der Mitte des Nytorget-Platzes. Der Eisladen liegt oberhalb des Platzes und ist an der Leuchtreklame und einer langen Schlange zu erkennen.
14:00 Uhr
Rauf auf die Räder und einmal den Berg runter. Wieder führt unser Weg am Wasser entlang zum Nybroplan. Von hier ist man in nur 25 min Fahrtzeit durch das Stockholmer Schärenparadies auf der Insel Fjäderholmarna. Hier kann man typische schwedische Ferienromantik erleben. Vorausplanend haben wir uns mit kleinen Leckereien aus dem Nytorge-Deli eingedeckt, mit denen wir jetzt picknicken.
19:00 Uhr
Zurück in der Stadt nehmen wir diesmal den Radweg nördlich von Södermalm und fahren zum Hotel zurück. Nach fünf Tagen Stockholm ist meine beste Empfehlung für euch das Restaurant Moldau mit riesigen Wiener Schnitzeln für ausgehungerte Abenteurer nach einem langen Tag am Wasser.
21:00 Uhr
Wer seine Sportsachen dabei hat, kann sich dann noch der Herde sportverrückter Stockholmer anschließen, die abends auf Langholmen und entlang der Uferwege Södermalms joggen gehen.
HOTEL:
LANGHOLMEN Hostel, DZ ab 69,- EUR, Långholmsmuren 20, langholmen.com
MITTAG:
– Essen NYTORGET DELI, Nytorget Platz, Södermalm / www.urbandeli.org
– Conceptstore GRANDPA, Södermannagatan 21 / www.grandpa.se
– Einrichtung APPARTEMENT, Södermannagatan 19 / www.appt.se
– Jeans NUDIE Skånegatan 75 / www.nudiejeans.com
– Second Hand LISA LARSSON, Bondegatan 48 / www.lisalarssonsecondhand.com
– Sneakers SNEAKERSNSTUFF, Åsögatan 124 / www.sneakersnstuff.com
– Vintage Interior DUSTY DECO, Kocksgatan 23 / dustydeco.com
NACHMITTAG:
Insel Fjäderholmarna, Abfahrt vom Nybroplan Tel 0046 (0) 87 16 50 88, www.rokeriet.nu
ABEND:
Restaurant MOLDAU, Bergsunds strand 33, 0046 (0) 8 84 75 48
Gern könnt ihr euch einen Stadtplan des SOFO-Viertels mit vielen Tipps bei LYS Vintage abholen. Ergänzt doch gern eure eigenen Stockholm-Tipps für andere Leser über die Kommentar-Funktion!