Dieses Oprah Winfrey Motto fiel mir letzte Woche wieder ein. In einer Umkleidekabine, Donnerstag gg. 10 Uhr morgens: bei „Marni at H&M“.
In der Schlange vor den Umkleiden aufgeregt kichernde erwachsene Frauen, die die vorab erkämpften Stücke nun solidarisch hin- und hertauschen, bis jeder möglichst viele Teile der Kollektion in passender Größe zusammen hat.
Die Marni-Falle hatte auch bei mir voll zugeschlagen. Durch die ausführliche Vorab-Besprechung in sämtlichen Hochglanzmagazinen war ich auf Kaufen trainiert: die limitierte Kollektion einer Top-Designerin, Seide und Cashmere zum H&M Preis.
Zum Glück habe ich eine Freundin dabei, die einen kühlen Kopf bewahrt.
Typisch meine Mutter fragt sie: „Brauchst du das alles wirklich?“
Stimmt. Ich müsste mindestens vier Teile kaufen, damit alles zusammen passt. Außerdem: Hatte ich nicht schon drei solcher Jacken für denselben Anlass? Und wo habe ich zu Hause die Tasche gelagert, die dieser von Marni so ähnelt?
Ich atme tief ein und aus und denke an Oprahs Anti-Konsum-Mantra. Statt neu zu kaufen werde ich meinen Kleiderschrank zum Frühjahr neu sortieren und alles auf einheitliche Holzbügel hängen. Meine Taschen und Schuhe werde ich mit etwas Lederbalsam pflegen und einigen eine neue Ledersohle gönnen.
H&M verlasse ich an diesem Tag mit nur einer kleinen Marni-Trophäe.
Und dem Vorsatz, mich stärker an das zu halten, was wir auch unseren Kunden bei LYS predigen: Kauf weniger, such gut aus, achte darauf, dass es länger hält.
Und: Value what you already have!